Im Jahr 2010 erhielten wir von Bombardier den Zuschlag für die Entwicklung verschiedener Wagen des Doppelstockzugs, der heute auch als Twindexx Vario bekannt ist. Dieses Projekt stellte einen bedeutenden Meilenstein für unser Unternehmen dar, da wir den Großteil der mechanischen Entwicklung übernahmen. Im Rahmen eines 2008 geschlossenen Rahmenvertrags zwischen Bombardier Transportation und der Deutschen Bahn, der die Lieferung von 800 Doppelstockwagen mit einem Gesamtvolumen von bis zu 1,5 Milliarden Euro vorsah, entwickelten wir unter anderem den B13 (nicht angetriebener Steuerwagen mit Tiefeinstieg, 2. Klasse) sowie die Mittelwagen B14 (Hocheinstieg, 2. Klasse) und B15 (Hocheinstieg, 1. Klasse).

Die Region Görlitz blickt auf eine lange Tradition in der Entwicklung von Doppelstockzügen zurück. Unser Ingenieurteam verfügte bereits über umfassendes Know-how in diesem Bereich und pflegte einen langjährigen Austausch mit Entwicklungspartnern in Görlitz. Diese enge Zusammenarbeit ermöglichte es uns, auf bewährte Konzepte zurückzugreifen und sie mit innovativen Lösungen weiterzuentwickeln.

Eine der größten Herausforderungen bestand darin, das enge Layout für die Komponenten zu gestalten und die zahlreichen Sitzplätze auf den zwei Etagen unterzubringen. Besonders hervorzuheben ist die geschwungene Treppe, die nicht nur optisch ansprechend ist, sondern auch als zentraler Ort für die Unterbringung vieler Komponenten und Leitungen dient. Neben den platzbedingten Herausforderungen mussten zudem zahlreiche Änderungen an DIN-, EN- und ISO-Normen während des Projekts berücksichtigt werden. Dies führte dazu, dass das Fahrzeug von Grund auf neu konzipiert werden musste – obwohl ursprünglich ein Referenzfahrzeug als Grundlage dienen sollte. Die vollständige Neuauslegung vieler Aspekte erforderte höchste Präzision und technisches Know-how.

Im Jahr 2014 wurde auf der InnoTrans das erste Fahrzeug des Twindexx Vario vorgestellt. Heute sind diese Züge ein fester Bestandteil des deutschen Schienenverkehrs und werden sowohl von DB Regio als auch von DB Fernverkehr eingesetzt. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h, einer hohen Anzahl an Sitzplätzen und ihrer zuverlässigen Technik tragen sie maßgeblich zur Effizienz und Kapazität des Bahnnetzes bei.

Dieses Projekt war nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine Gelegenheit, unsere Expertise und unser Engagement für innovative Lösungen unter Beweis zu stellen. Unser 110-köpfiges Ingenieursteam meisterte die komplexen Anforderungen mit Bravour und trug maßgeblich zur erfolgreichen Realisierung dieses modernen Fahrzeugs bei.

Erwähnenswert für dieses Projekt sind: Dr. Volkmar Vogel, Ulrich Meixner, René Blaschko, Harald Schulze, Wolfgang Millius, Frank Salzwedel, Marcel Gruhle, Cornelia Rossberg, Matthias Karras, Norbert Hahmann u. v. m.

HÖRMANN Vehicle Engineering - Twindexx Vario at Leipzig Central Station. Reference rail vehicle development - double-decker train for DB Regio and DB Fernverkehr.
HÖRMANN Vehicle Engineering - Twindexx Vario coaches: B13 (non-powered driving trailer with low-entry, 2nd class) and the middle coaches B14 (high-entry, 2nd class) and B15 (high-entry, 1st class). Reference vehicle development - double-decker train for DB Regio and DB Fernverkehr
HÖRMANN Vehicle Engineering - Twindexx Vario at the Innotrans trade fair in Berlin. Reference rail vehicle development - Presentation of the Intercity 2.